Hintergrund

Das Projekt ArtenFinder 

Der ArtenFinder Berlin bietet naturinteressierten Laien und Artexpert*innen die Möglichkeit, ihre Beobachtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen punktgenau zu dokumentieren und mit der Community zu teilen. Artexpert*innen prüfen diese Daten anschließend auf ihre Plausibilität. Die geprüften Daten sind von hoher Qualität und damit für den fachlichen Naturschutz nutzbar. Darüber hinaus bieten wir drei Werkzeuge an, mit denen man die eigene Artenkenntnis verbessern (ArtenInfo) und ArtenFinder-Daten analysieren kann (ArtenAnalyse).

Seinen Ursprung hat das Projekt in Rheinland-Pfalz. Dort kann man nach einer zehnjährigen Laufzeit bereits auf über 3.000 aktive Nutzer*innen blicken, die fast 800.000 Naturbeobachtungen (Stand 03.2022) gemeldet haben. Es ist möglich, die Technologie beliebig auf andere Bundesländer auszuweiten. In Berlin arbeiten wir eng mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt zusammen, um die biologische Vielfalt in der grünen Metropole zu erfassen und zu erhalten.

 

 

Berliner Stadtnatur 

Berlin ist mit über 20.000 Tier- und Pflanzenarten ein wahrer Hotspot der Biodiversität. Ausgewiesene Naturschutzgebiete aber auch zahlreiche städtische Grünflächen wie Parks, Gärten und Brachen ermöglichen diesen Artenreichtum. Während die Artenvielfalt in der zunehmend monotonen Kulturlandschaft schwindet, bieten Städte mit ihrer Vielzahl ökologischer Nischen noch viele abwechslungsreiche und wertvolle Lebensräume.

Berliner*innen leben eng mit Tieren und Pflanzen im urbanen Raum zusammen. Diese Nähe schafft viele Möglichkeiten, die Stadtnatur zu erleben. Wichtige Lebensräume und deren Artenvielfalt zu erhalten, ist die aktuelle Herausforderung von Behörden und Verbänden. Doch mangelnde Kenntnisse der lokalen Artenvorkommen und Populationsentwicklungen stehen effektiven Naturschutzmaßnahmen häufig im Weg.

 

Zusammen für den Artenschutz

Viele Bürger*innen sind wissbegierig und wollen sich in einem Forschungsthema engagieren. Sie werden Citizen Scientists oder Bürgerwissenschaftler*innen genannt. Ihre Beteiligung an zahlreichen Projekten gewinnt stetig an Bedeutung und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Naturforschung. Der Naturschutz ist heute wichtiger denn je, doch es gibt immer weniger hauptberufliche Artenkenner*innen. Citizen Scientists können die Grundlage für eine neue Art der Forschung schaffen und dem behördlichen Artenschutz zu mehr Wissen verhelfen.

Schon heute sind Ehrenamtliche mit großem Engagement teils seit vielen Jahren in verschiedensten Biotopen unterwegs und widmen sich einzelnen Artengruppen. Nur wenn dieses Wissen transparent und zugänglich gemacht wird, können nachhaltige und effiziente Entscheidungen getroffen oder Kartierungen und Artenschutzprogramme initiiert werden.

Als Artenfinder*in können Sie Ihr Wissen und Ihr Engagement für die Natur direkt in den behördlichen Artenschutz einbringen und einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der heimischen Flora und Fauna leisten. Der ArtenFinder nutzt und verwaltet wertvolle Biodiversitätsdaten auf einer zentralen Plattform für Privatpersonen, Institutionen und Behörden.

 

Citizen Science: Technische Fortschritte machen es Bürger*innen immer leichter, hochwertige Daten für Forschung und Naturschutz zu sammeln - wie etwa die Erfassung invasiver Arten.

Erfolg für den Artenschutz: Der Fischotter galt seit den 1960ern in Berlin als ausgestorben. Seit 2021 gehört er wieder zur heimischen Fauna und pflanzt sich sogar bei uns fort.

Berlin boomt: 16 neue Stadtquartiere sind in Planung. Doch die Datenlage zur Biodiversität weist große Lücken auf. Nur mit der Hilfe engagierter Freiwilliger können wir die nötigen Daten sammeln.